Antrag auf Niederlassungserlaubnis

Antrag auf Niederlassungserlaubnis

Antrag auf Niederlassungserlaubnis: Voraussetzungen, Formular & Ablauf

In Deutschland sesshaft werden und dauerhaft leben – das ermöglicht die Niederlassungserlaubnis. Sofern Sie alle Voraussetzungen für den Titel erfüllen, bleibt nur ein Schritt: Sie müssen einen Antrag auf die Niederlassungserlaubnis stellen. Wie das geht, worauf es bei der Beantragung ankommt und wie Sie sich den Prozess erleichtern können, das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Das Wichtigste in Kürze

Übersicht der Themen

Niederlassung beantragen: Das sind die Voraussetzungen

Damit Ihr Antrag auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis gem. § 9 Aufenthaltsgesetz (AufenthG)  erfolgreich ist, prüfen Sie in einem ersten Schritt ganz genau, ob Sie alle Voraussetzungen erfüllen. Wichtig dabei zu wissen, ist, dass sich die Bedingungen je nach Ihrer persönlichen Situation und gegebenenfalls Ihrer Qualifikation unterscheiden können. 

Im Allgemeinen müssen Sie unter anderem folgende Anforderungen erfüllen:

  • Aufenthaltserlaubnis: Sie besitzen in der Regel seit mindestens 5 Jahren eine Aufenthaltserlaubnis in Deutschland.
  • Lebensunterhalt: Sie können Ihren Lebensunterhalt ohne staatliche Unterstützung sichern.
  • Berufsausübung: Sie verfügen über eine Arbeitserlaubnis oder Ihr Ehepartner besitzt diese.
  • Deutschkenntnisse: Sie verfügen über ausreichende Deutschkenntnisse auf B1-Niveau.
  • Integrationskurs: Sie haben Grundkenntnisse über die deutsche Gesellschaft, die Sie durch den Abschluss eines Integrationskurses nachweisen können.

Welche allgemeingültigen und Sonderregelungen bei der Niederlassungserlaubnis und ihren Voraussetzungen zudem gelten, erfahren Sie im entsprechenden Ratgeber.

Ob Sie die erforderlichen Bedingungen erfüllen, können Sie bequem mit unserem Selbst-Check überprüfen. Alternativ bieten wir Ihnen auch eine persönliche Beratung, um Ihre Möglichkeiten für einen dauerhaften Aufenthalt in Deutschland zu besprechen.

So beantragen Sie eine Niederlassungserlaubnis

Der Antrag auf Niederlassungserlaubnis umfasst ein Formular sowie verschiedene Nachweise, die Sie der Ausländerbehörde einreichen müssen. Mit letzteren beweisen Sie, dass Sie bestimmte Voraussetzungen für den Aufenthaltstitel erfüllen. 

In Vorbereitung erkundigen Sie sich bestenfalls bei Ihrer Behörde, welche Dokumente Sie für Ihren Antrag beisammen haben müssen. Stellen Sie alle Unterlagen zusammen und beschaffen Sie, wenn nötig, fehlende Nachweise.

Wichtige Nachweise für Ihren Antrag auf Niederlassungserlaubnis

Möchten Sie eine Niederlassungserlaubnis beantragen, will die Ausländerbehörde allerhand von Ihnen wissen. Ihre Angaben müssen Sie dabei in vielen Fällen mit entsprechenden Nachweisen belegen. Deshalb ist es wichtig, dass Sie die Unterlagen mit Ihrem Antrag auf Niederlassungserlaubnis einreichen, die von Ihnen gefordert werden – ohne Ausnahme.

Dazu zählen beispielsweise:

  • gültiger Reisepass
  • aktuelles Passfoto
  • Nachweise über den gesicherten Lebensunterhalt, z.B. Gehaltsabrechnungen, Steuerbescheide
  • Nachweise über Ihre Deutschkenntnisse, mindestens Niveau B1
  • Mietvertrag 
  • Krankenversicherungsnachweis
  • Rentenversicherungsnachweis, in der Regel über 60 Monate Beitragszahlung
  • Nachweis über Teilnahme an einem Integrationskurs, sofern falls nötig
  • seit mindestens 5 Jahren bestehende Aufenthaltserlaubnis 

Haben Sie nicht alle Dokumente vorliegen, müssen Sie diese beschaffen. Benötigen Sie dabei Hilfe, weil Sie nicht wissen, wie Sie an die Unterlagen kommen, holen Sie sich anwaltlichen Rat ein. Ein Anwalt beziehungsweise eine Anwältin für Ausländerrecht weiß in der Regel, wer zu kontaktieren ist, auch, wenn es sich um eine Stelle im Ausland handelt.

Termin bei der Ausländerbehörde

Den Antrag auf Niederlassungserlaubnis stellen Sie bei der zuständigen Ausländerbehörde an Ihrem Wohnort. Sofern Ihnen alle Dokumente vorliegen und Sie das Antragsformular lückenlos ausgefüllt haben, vereinbaren Sie bei Ihrer Ausländerbehörde einen Termin. Viele Behörden bieten dabei mittlerweile auch einen Online-Service für die Antragstellung an. Den Niederlassungserlaubnis-Antrag als Muster-PDF stellen wir Ihnen zur Verfügung.

Achtung: Auch, wenn der Antrag online verfügbar ist, ist meistens ein persönlicher Termin erforderlich, um einen Antrag für die Niederlassungserlaubnis zu stellen. Informieren Sie sich bei Ihrer Behörde.

Insbesondere werden in dem Antragsformular persönliche Daten abgefragt. Darunter fallen zum Beispiel:

  • Familien- und Geburtsname,
  • Geburtsdatum und -ort,
  • Angaben zu Kindern,
  • Familienstand.

Außerdem müssen Sie Angaben zu Ihrer Einreise und Ihrem aktuellen Aufenthaltstitel sowie zu Ihren Zukunftsplänen machen. Möchten Sie beispielsweise Familienangehörige nachholen, ist das beim Antrag auf Niederlassungserlaubnis ebenso von Bedeutung. 

Schritt für Schritt zur Niederlassungserlaubnis

Damit sich die Bearbeitungszeit nicht verzögert, ist es wichtig, dass Sie für den Termin bei Ihrer Behörde alle wichtigen Unterlagen vorbereiten und ausfüllen. Das spart nicht nur Zeit bei der Behörde, sondern verringert das Risiko, dass Unterlagen nachgefordert werden müssen.

Um Ihnen den Ablauf des gesamten Prozesses beim Antrag auf eine Niederlassungserlaubnis einmal zu verdeutlichen, stellen wir die einzelnen Schritte im Folgenden übersichtlich dar. 

  1. Antragsformular: Besorgen Sie sich das benötigte Formular – ob online oder direkt über die Ausländerbehörde.
  2. Notwendige Unterlagen recherchieren: Nicht jeder benötigt die gleichen Unterlagen. Prüfen Sie deshalb vorher, welche Unterlagen von Ihnen eingereicht werden müssen. 
  3. Unterlagen vorbereiten: Bereiten Sie alle notwendigen Unterlagen vor, die zur Beantragung der Niederlassungserlaubnis erforderlich sind.
  4. Terminvereinbarung: Vereinbaren Sie einen Termin bei der zuständigen Ausländerbehörde. In vielen Städten können Sie das online oder telefonisch tun.
  5. Einreichen des Antrags: Reichen Sie den Antrag auf Niederlassungserlaubnis bei der Ausländerbehörde ein sowie alle benötigten Nachweise.
  6. Bearbeitung: Die Behörde prüft nach Eingang des Antrags, ob Sie alle Voraussetzungen erfüllen. Bearbeitungszeiten von mehreren Monaten sind dabei keine Ausnahme.
  7. Erhalt der Niederlassungserlaubnis: Kommt die Behörde zu einem positiven Ergebnis, erhalten Sie die Niederlassungserlaubnis, die unbefristet ist. Der Antrag führt also im Erfolgsfall zum dauerhaften Aufenthalt. 

Es ist ratsam, sich im Vorfeld genau über die Anforderungen und den Prozess bei der jeweiligen Ausländerbehörde zu informieren, da es je nach Bundesland und Behörde Unterschiede geben kann.

Hinweis: Zusätzliche Unterlagen

Je nach Ihrer persönlichen Situation können zusätzliche oder andere Unterlagen erforderlich sein, wie z.B. Rentenbescheide, Steuerbescheide oder ein Schwerbehindertenausweis. Prüfen Sie im Voraus, welche Dokumente benötigt werden, und fragen Sie bei der zuständigen Behörde nach, falls nötig.

Was kostet der Antrag auf Niederlassungserlaubnis?

Der Antrag für die Niederlassungserlaubnis ist mit Kosten verbunden, die Sie selbst tragen müssen. Die Gebühren sind bei der Antragstellung zu bezahlen und variieren je nach Ihrer persönlichen Situation. Deshalb lässt sich hierzu keine pauschale Aussage treffen. Fachkräfte, Inhaber einer Blauen Karte EU und Studierende zahlen unterschiedliche Gebühren. Mehr als 150 Euro fallen für den Antrag allein jedoch nicht an.

Allerdings: Mit zusätzlichen Kosten müssen Sie dennoch rechnen. Die können insbesondere bei der Beschaffung benötigter Nachweise, für die Teilnahme an Integrations- oder Sprachkursen und Übersetzungen von Urkunden anfallen.

Was passiert nach dem Antrag?

Sind alle Dokumente vorhanden und eingereicht, heißt es Geduld haben: Die zuständige Behörde prüft den Antrag und entscheidet dann darüber, ob eine unbefristete Aufenthaltserlaubnis gewährt wird. Insgesamt dauert die Beantragung aber mehrere Monate.